Graupapagei

Graupapagei
Ordnung:
Papageien (Psittaciformes)
Familie:
Papageien
Heimat:
Afrika
Größe:
36 cm
Gewicht:
500 g
Käfiggröße/Volierengröße:
160x100x120 cm
Geschlechtsreife:
mit 2-4 Jahren
Brutdauer:
30-32 Tage
Nestlingszeit:
80 Tage
Lebenserwartung
50-80 Jahre

Allgemeine Informationen

Die Graupapageien wurden bereits vor 2000 Jahren als Haustiere sehr geschätzt. Das ist ja auch kein Wunder, ihr großes Talent zum Sprechen eroberte im Sturm die Herzen der Vogelliebhaber. Neben den bekannten Graupapageien (Psittacus erithacus erithacus)gibt es noch weitere Unterarten wie Timneh-Graupapagei (Psittacus erithacus) und der Psittacus erithacus princeps.

Aussehen

Graupapageien besitzen, wie der Name schon sagt, ein graues Gefieder, das Gesicht dagegen ist total weiß und um die Augen nicht befiedert. Das Gefieder wird am Kopf wieder heller. Die Wachshaut ist weiß, der Schnabel schwarz. Weibchen sind kleiner wie Männchen, jedoch gleich gefärbt. Das Gefieder von Jungtieren ist leicht braungrau, auch am Rücken und den Flügeln. Der Schwanz sieht dagegen bei Jungtieren total anders aus. Die Iris färbt sich bei den Jungtieren schwarz und wird dann später dunkelgrau. Das ändert sich jedoch nach 6-8 Wochen wieder. Die normalen Papageien haben einen hellroten Schwanz. Der Timneh Graupapagei ist kleiner, die Schwanzfedern schmutzig weinrot, der Oberschnabel ist heller bräunlich-rosa und das Gefieder dunkel-grau. Je nachdem, woher der Graupapagei kommt, unterscheidet sich die Körpergröße und die Färbung voneinander. So sind Vögel aus Kamerun deutlich dunkler grau gefärbt als Vögel, die aus dem Kongo stammen.

Haltung und Pflege

Die Graupapageien brauchen ein großes Heim, um ihre arttypischen Verhaltensweisen ausleben zu können. Zusätzlich sollten die Vögel jeden Tag die Möglichkeit bekommen, einen Freiflug zu unternehmen. Der Käfig sollte mit Sitzstangen, Ästen und Spielzeug ausgestattet sein. Als Spielzeug eignet sich für Papageien angefertigtes Spielzeug, das groß genug ist, damit keine Bestandteile verschluckt werden können. Ein Kletterbaum wäre beim Freiflug eine gute Sache und der Freisitz befriedigt das Nagerbedürfnis der Tiere. Futter- und Trinkspender, Sand, Kletterseile-und leitern, sowie Sepiaschalbruch sollten den Vögeln zur Verfügung gestellt werden. Der Käfig darf nicht aus bleihaltigen oder verzinkten Metallen bestehen, da diese hochgiftig sind (Papageien nagen diese an). Die Temperatur sollte tagsüber 18-27 Grad und nachts über 15 Grad betragen. Die Luftfeuchtigkeit darf in der Wohnung nicht 65 % übersteigen.

Ernährung

Graupapageien sollten sich hochwertig ernähren, dabei sind sie was das Futter angeht sehr wählerisch. Sie picken sich das Futter heraus, das sie am liebsten mögen. Als Ernährung sollte man den Graupapageien Körnermischungen anbieten, die nicht so ölhaltig sind , wie beispielsweise Sonnenblumenkerne. Fertigfuttermischungen sollten auf Staubfreiheit, Verfallsdatum und Verunreinigung mit Nussmotten überprüft werden. Nüsse sollten nur vereinzelt oder im geschältem Zustand angeboten werden. Täglich sollte man den Graupapageien nicht gespritztes Obst, unbehandeltes Gemüse, Grünfutter, Frisch gekeimtes Futter und Vogelbeeren, Mehlbeeren, Hagebutten und fast reife Maiskolben anbieten. In kleinen Mengen kann man auch gekochte Nudeln, Kartoffeln, Reis, Naturjoghurt, Quark oder gekochte Eier (allerdings nur in kleinen Mengen) verabreichen. Vitamin- und Mineralstoffpräparate sollten 2-3 x in der Woche in das Futter gemischt werden. Kalzium sollte ebenso immer dabei sein. Avocados sind für Papageien hochgiftig und sollten deshalb nie gefüttert werden. Auch auf Chips, Salzstangen und würziges sollte unbedingt verzichtet werden.

Verhalten

Graupapageien sind sehr kluge Tiere und können genau wie in einem Buch lesen, wenn Menschen einsam sind oder Kopfschmerzen haben. Wenn man mit den Vögeln redet, hat man den Eindruck, dass sie alles verstehen würden. Natürlich sind die Graupapageien nicht perfekt, da sie für jeden erdenklichen Unsinn gut zu gebrauchen sind. Doch für diejenigen, die sie lieb gewonnen haben, gibt es einfach keine besseren Haustiere. Eine lebenslange Freundschaft kann sich entwickeln, wenn man eine gute Verbindung zu ihnen aufgebaut hat. Timneh-Graupapageien gewöhnen sich schneller an Fremde wie Kongo-Graupapageien. Vermutlich liegt das am Lebensraum, da viele Timnehs in offenen Gebieten leben, was zu einem selbstbewussteren Leben führt, als das Leben im dichten Regenwald. Timneh-Graupapageien wirken weniger einschüchternd für Kinder und sind deshalb besser geeignet. Außerdem passt die charakterliche Persönlichkeit besser in eine Familie. Die Vögel können Geräusche nachahmen oder auch Sätze wiedergeben, die von dem Partner aufgeschnappt wurden. Unterforderte Graupapageien können psychisch krank werden, deshalb sollte man den Papageien so viel Beschäftigung wie nur möglich bieten.

Krankheiten

Krankheiten wie Atembeschwerden, Durchfall, übermässiges Krallenwachstum, Kropfentzündung, Lähmungen und Legenot können auftreten. Eine typische Papageienkrankheit wird auch Psittakose genannt, die sogar für den Menschen gefährlich werden kann. Weitere Krankheiten sind Schnabelräude und Verstopfungen.

Natürlicher Lebensraum

Die Graupapageien wurden schon an der Südost-Elfenbeinküste ostwärts bis West-Kenia und südwärts bis Nord-Angola, Süd-Kongo-und Nordwest-Tansania gesehen. Die Vögel leben in Tieflandwäldern, Savannen, Savannenwälder und Mangrovengebiete, ganz in Nähe der Küste. Da Graupapageien sehr schüchtern sind, fliegen diese niemals in menschliche Siedlungen. In freier Natur leben die Graupapageien in Schwärmen, hocken auf hohen Palmen oder an Flüssen und Seen. Vor Sonnenaufgang ziehen die Graupapageien los, um nach Nahrung zu suchen. Tagsüber halten sie sich meistens in der Nähe von Flüssen und Seen auf, um an den Rändern Wasser aufnehmen zu können. Die Vögel landen nie auf Böden, um sich dort niederzulassen. Der Flug geht mit schnellen und regelmäßigen Flügelschlägen einher. Während des Fliegens sind die Graupapageien sehr laut, bei der Nahrungsaufnahme eher leise.