Häufige Krankheiten bei Chinchillas
Übersicht
Eine gesunde Ernährung und gute Verpflegung sind die wichtigsten Voraussetzungen, damit sich Chinchillas wohlfühlen. Es kann jedoch immer mal sein, dass sich unerwartet Krankheiten eingeschlichen haben. Auf keinen Fall darf man die Tiere selber therapieren, denn damit verschlimmert man unter Umständen ihren gesundheitlichen Zustand nur. Dieser Artikel beinhaltet Krankheiten, die besonders häufig auftreten:
1) Abszess
Abszesse machen sich durch entzündete, eitrige Schwellungen bemerkbar, doch auch allergische Reaktionen treten auf. Es treten Abszesse an der Pfote oder am Kiefer auf. Der Tierarzt wird versuchen, die Krankheit durch eine Operation zu beseitigen oder aufzuschneiden.
2) Augenentzündung
Durch Sandbäder können die Chinchillas Sand in ihre Augen bekommen, Bindehautentzündungen entstehen durch starke Augenverletzungen. Geschwollene und Milch-Wässrige Augenausflüsse sind erste Anzeichen für diese Krankheit, die sofort behandelt werden sollte.
3) Aufgasungen
Die Chinchillas reagieren sehr empfindlich auf Futterumstellungen. Zu viel Frischfutter verursacht eine Überproduktion an Gasen in Magen und Darm. Ein flacher und schneller Atem, ein hohler Bauch sind die ersten Anzeichen der Krankheit. Gehen Sie mit ihren Chinchillas sofort zum Tierarzt, da die Aufgasungen ansonsten leider tödlich enden.
4) Darmvorfall
Eine Verstopfung bringt meistens Darmprobleme mit sich. Die Tiere pressen dabei so stark, dass sie ein Stück des Darms herausdrücken. Bemerkt man den Darmvorfall rechtzeitig, sollte man umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Die Tiere verstehen es, die Krankheit dem Tierhalter zu verheimlichen. Wird ein Chinchilla nicht rechtzeitig behandelt, stirbt es.
5) Diabetes
Diabetes ist eine häufige Krankheit, auch bei Chinchillas. Die Krankheit kann man an Symptomen wie Abmagerung, Apathisches Verhalten und Trinkwassersucht leicht erkennen.
6) Durchfall
Schimmeliges Heu, Verschmutztes Wasser, zu viel Grünfutter oder eine Futterumstellung sind Erzeuger von Durchfall. Der Kot hinterlässt dabei grünliche sowie bräunliche Spuren und ist sehr klebrig und weich. Wenn die Ursache nicht direkt klar ist, sollte man innerhalb der nächsten Tage lieber einen Tierarzt aufsuchen. Durchfall ist auch oft Ursache einer noch viel ernsteren Krankheit.
7) E.coli
In jedem gesunden Darm sind Bakterien vorhanden – eine Überproduktion ist ungesund, meistens verursacht durch Stress und ungesunde Nahrungsaufnahme. Gewichtsverlust ist das erste Anzeichen der Krankheit. Das Tier zeigt oftmals keine ersten Anzeichen der Krankheit und man bemerkt diese zu spät. Bei dem ersten Verdacht sollen Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen.
8) Erkältung
Symptome wie eitrige Nasen und schwerer Atem sind die ersten Anzeichen der Krankheit, Chinchillas vertragen aber auch keine Zugluft, Feuchtigkeit und keinen Stress. Suchen Sie sofort einen Tierarzt auf.
9) Gelbohrenkrankheit
Die Störung des Fettstoffwechsels wird durch Vitamin E-Mangel verursacht. Fettreserven nehmen eine gelbliche Farbe an und gelbe Ohren sind die typischen Anzeichen der Krankheit, daher auch der Name. Vitamin E-Mangel wird durch schlechtes Essen verursacht. Gehen Sie zu ihrem Tierarzt und lassen Sie sich rund um die Ernährung ihres Lieblings ausführlich beraten.
10) Giardien
Die Parasiten im Dünndarm, auch Giardien genannt, werden von den Chinchillas mit dem Kot ausgeschieden und sogar Menschen können damit infiziert werden. Gewichtsverlust und Durchfall sind die Folgen. Eine Kotprobe sollte direkt zum Tierarzt mitgenommen werden.
11) Haarringe
An den Geschlechtsteilen der männlichen Chinchillas können sich Haarringe bilden, die das Glied umwickeln. Dieses wird gereizt und kann nicht mehr eingezogen werden. Ruckartiges Heben des Hinterteils und Putzen des Gliedes sind die ersten Krankheitsanzeichen. Die Haarringe können aber mit einer Pinzette direkt entfernt werden, wenn das Tier zahm ist. Bei einer starken Reizung des Gliedes sollte direkt ein Tierarzt aufgesucht werden.
12) Hautpilze
Hautpilze sind eine häufige Krankheit. Die Krankheit kann durch Unsauberkeit, Ansteckung von anderen Chinchillas entstehen. Löcher im Fell, Schuppen/Krusten um Nase/Augen sind erste Anzeichen für die Krankheit. Die Krankheit kann auch auf Menschen übertragen werden. Gehen Sie mit ihren Tieren sofort zum Tierarzt.
13) Knochenbrüche
Unfälle beim Spielen und Toben sind keine Seltenheit, Chinchillas können sich aber dabei die Knochen brechen. Ein Bruch ist aber trotz alledem in der Regel noch gut heilbar.
14) Kokzidiose
Einzeller, die sich im Darm vermehren blockieren die Verdauung. Das Vorhandensein von Kokzidien selbst führt noch nicht zur Ausbruch der Krankheit. Die Krankheit wird durch Stress oder Futterumstellung verursacht und kann auf andere Tiere durch Ausscheidungen übertragen werden. Die ersten Symptome sind Durchfall und Abmagerung. Kokzidien können auch die Leber befallen, dadurch kann es zur Entzündung der Gallenwege kommen. Isolieren Sie das Tier und bringen es umgehend zum Tierarzt. Bestätigt sich der Verdacht, müssen die Artgenossen aus dem Käfig geholt und dieser desinfiziert werden.
15) Krämpfe
Krämpfe entstehen durch Kalk oder Vitamin B-Mangel. Auslöser sind auch oftmals Stress oder Trächtigkeit. Das Tier verrenkt sich, zittert oder kann sich sogar nicht mehr bewegen. In dieser Situation muss das Tier sofort von einem Tierarzt behandelt werden, der die Ursache ergründen muss.
16) Listeriose
Es handelt sich um eine Infektionskrankheit, die nicht nur bei Tieren sondern auch bei Menschen vorkommt. Chinchillas stecken sich durch Kotfressen oder schlechtes Futter an. Die Krankheitssymptome sind Fressunlust und Apathie. Da die Krankheit meist erst spät erkannt wird, ist auch die Behandlung nicht immer erfolgreich.
17) Parasiten
Tiere, die von Milben befallen sind, müssen direkt geschoren werden, Läuse können mit einem Ektoparasitenband (wird auch bei Katzen und Hunden angewandt) bekämpft werden. Der Käfig muss nach Behandlung sofort desinfiziert werden.
18) Pasteurellose
Infektionskrankheiten wie Pasteurellose werden meistens von Bakterien ausgelöst. Es wird bei der Krankheit zwischen einer schnellen und langsamen Form unterschieden. Bei der schnellen Form kommt es zur Blutung der inneren Organe. Diese Krankheit endet dann tödlich für das Tier. Die langsamere Form ist die Entzündung von Leber und Lunge. Gewichtsverlust und Atembeschwerden sind übliche Krankheitssymptome. Das Tier sollte unverzüglich zum Tierarzt gebracht werden.
19) Pseudotubercolose
Es handelt sich um eine sehr gefährliche Krankheit, die sogar auf den Menschen übertragbar ist. Die Krankheit wird oftmals zu spät bemerkt, da die Inkubationszeit 14 Tage beträgt. Die ersten Anzeichen der Krankheit sind Durchfall, Apathie und Verstopfung. Diese Anzeichen können jedoch auch auf andere Krankheiten hinweisen, deswegen ist es schwer eine Diagnose zu stellen. Sie sollten das tote Tier zum Tierarzt bringen, damit eine weitere Ansteckung verhindert werden kann.
20) Räude
Die Krankheit wird durch Sacoptesmilben verursacht und auch auf andere Rassen übertragen. Krusten und Borken an Nase und Ohren sind Symptome der Erkrankung. Räude wird deshalb oftmals mit Pilzbefall verwechselt. Bringen Sie ihr Tier umgehend zum Tierarzt.
21) Tumore
Ist die Haut etwas dicker als gewöhnlich handelt es sich um eitrige Ansammlungen oder einen Tumor. Tumore müssen operativ entfernt werden und können nur vom Tierarzt behandelt werden, da dieser bös-und gutartige unterscheiden kann.
22) Verletzungen
Chinchillas verletzen sich beim Herumtoben in der Wohnung oder beim Rangeln. Kleine Wunden der Chinchillas sind leicht zu desinfizieren. Eine stark blutende Wunde sollte vom Tierarzt sofort behandelt bzw. desinfiziert werden.
23) Verstopfung
Verstopfung kommt meist durch fehlerhafte Ernährung oder mangelhafte Bewegung zustande. Kleine Kotbällchen, Trägkeit und Fressunlust sind deutliche Anzeichen der Verstopfung. Bei Nichtbehandlung kann es zu einer tödlichen Darmlähmung kommen. Sie sollten den Chinchillas mehr Bewegung veschaffen und einen neuen Ernährungsplan aufstellen.
Hier finden Sie ausführliche Informationen zu „Verstopfung bei Chinchillas“.
24) Yersiniose
Diese Infektionskrankheit befällt den Darm, die Leber und die Milz. Symptome wie Durchfall, Gewichtsverlust und Apathie treten auf. Oft wird die Krankheit zu spät erkannt, da die Krankheitsanzeichen nicht spezifisch sind.
25) Zahnfehlstellungen
Ein häufiges und erbliches Problem sind Zahnfehlstellungen, die aber auch durch mangelndes Futter bzw. Heu entstehen. Zu lange Zähne behindern die Futteraufnahme.
26) Ziegenrücken
Es handelt sich um ernste Anzeichen auf bevorstehende Krankheiten wie Leberschäden und Darmentzündungen. Die Tiere sind nicht nur abgemagert, sondern besitzen auch einen eingefallenen Nacken und steilen Rücken. Hier muss die Ursache erst einmal vom Tierarzt ermittelt werden.