Agility-Sport für Hunde
Unseren Hunden macht nichts mehr Spaß, als mit den Menschen die Zeit zu verbringen. Damit ist jedoch nicht die Anwesenheit der Menschen gemeint, sondern mehr die aktive Beschäftigung, wie Spiel und Sport mit dem Hund. Wenn man sich einen glücklichen und ausgeglichenen Hund wünscht, dann ist diese Beschäftigung ausgesprochen wichtig, da schließlich die Hunde ihrem Besitzer gefallen wollen. Schließlich geht es darum, Aufmerksamkeit und Anerkennung zu bekommen. Wie jeder sich mit dem Hund beschäftigen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. In den letzten Jahren erlebte Agility-Sport einen Boom und findet immer mehr Anhänger.
Ursprünglich war der Agility-Sport eine Sportart für Pferde. In einer Show für Hunde wurde der Brite Peter Meanwell gefragt, ob er etwas mit den Hunden vorführen könne, um die Pause etwas interessanter zu gestalten. So entwickelte der Brite den Agility-Sport für Hunde, das ist eine Art Springturnier für Hunde. Heutzutage ist der Agility-Sport die beliebteste Hundesportart.
Was ist Agility?
Es handelt sich um einen Parcour, der aus 12 bis 20 verschiedenen Hindernissen besteht, der vom Hund möglichst ohne Fehler und einer bestimmten Zeit gelöst werden muss. Der Hundehalter läuft mit und gibt den Hunden Handzeichen, welches Hindernis als nächstes drankommt. Sprunggeräte wie Hürden, Reifen, Weitsprung und Kontaktzonengeräte müssen überwunden werden, deren rote Flächen vom Hund am Anfang und Ende berührt werden müssen. Tunnel, Tisch und der Slalom sind sehr schwierige Geräte, die vom Agility-Team erst einmal bewältigt werden müssen. Das Team bekommt bei Fehlern Strafpunkte und kann sogar disqualifiziert werden.
Die besondere Herausforderung liegt nicht darin, dass immer der Parcour gleich gestellt wird und dass die unterschiedlichen Geräte beherrscht werden, sondern dass der Parcour immer anders verläuft und sich das Team auf neue Situationen einstellen muss. Diese Schwierigkeit die Aufgaben zu bewältigen erfordern eine enge Bindung zwischen Hund und Mensch, die nur durch eine einwandfreie Kommunikation funktioniert. Egal wie – der Hund muss durch Stimme, Blickkontakt, Körperhaltung oder Gesten immer nachvollziehen, was das Herrchen möchte und im vollen Vertrauen ausführen. Dies wird durch eine gehörige Portion Motivation erreicht, die aus dem Agility-Hund einen begeisterten Sporthund macht, der es nicht erwarten kann, das Training durchzuführen. Die Hunde bekommen bei den ersten Agility-Versuchen mit, was Erfolgserlebnisse, das überschwengliche Lob des Hundehalters und die Leckerchen als Belohnung bedeuten – das spornt ganz schön an.
Für welche Hunde ist dieser Agility-Sport geeignet?
Es müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden: Volle Gesundheit und ein Alter von einem Jahr, damit sich die Hunde beim Sprungtraining keine wachstumsbedingten Verletzungen hinzuziehen. Es spricht allerdings nichts dagegen, wenn man den Welpen schon einmal mit auf den Agility-Platz nimmt, um ihn sozusagen mit den Geräten spielerisch vertraut zu machen. Der Hund wird mit 15 Monaten zur Begleithundeprüfung zugelassen – dies ist Voraussetzung, dafür dass Hunde an Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Dort muss der Hund beweisen, dass er alle Grundgehorsam-Übungen wie Sitz, Bleib und Fuß perfekt beherrscht. Generell kann jeder Hund Agility betreiben, aber wie weit man geht, sollte von den Möglichkeiten des Hundes abhängig gemacht werden. Bernhardiner werden sich niemals mit einem Border Collie in Wettkämpfen messen können und gerade schwere und große Hunde sollten vom Tierarzt immer überwacht werden, wenn sie beispielsweise am Sprungtraining teilnehmen. Man sollte nur darauf achten, dass der Hund nicht überfordert wird und Spaß am Agility hat. Die Hunde werden in drei unterschiedlichen Klassen eingeteilt, um faire Bedingungen zu schaffen.
Agility mit Tierheimhunden
Meistens trainieren in unterschiedlichen Vereinen Mitglieder, die keine Hunde haben mit fremden Hunden aus dem Tierheimen, die es ihnen ermöglichen sollen mit gleichgesinnten diesen schönen Sport auszuüben, die beispielsweise auch keine Möglichkeit haben, sich selber einen Hund anzuschaffen. Meistens nehmen Hundehalter einen Zweithund aus dem Tierheim mit, denn Agility sorgt bei Tierheimhunden dafür, dass sie ausgeglichen, menschenbezogen sind und sich problemlos vermitteln lassen.
Vorteile für Hund und Menschen
Agility Hunde entwickeln ganz im Gegensatz zu Hunden, die kein Hundesport betreiben ein gutes Sozialverhalten unter Artgenossen und den Menschen. Diese Hunde erfahren durch den Sport Lob und Bestärkung und sind deswegen auch aufgeweckter und weniger ängstlich. Rückhaltloses Vertrauen und eine sehr enge Bindung zwischen Mensch und Hund werden durch den Sport gewährleistet.
Nachteile beim Agility
Wenn Sie total ehrgeizig sind Turniere mit ihren Hunden zu bestreiten mit Hilfe von Agility, dann sollten Sie wissen, dass grundsätzlich Mischlinge nicht bei offiziellen Turnieren der Weltmeisterschaft starten dürfen. Aber man darf glücklicherweise Vereinswettkämpfe auch mit Mischlingen und Rassehunden durchführen.
Wo kann man eigentlich Agility betreiben?
Natürlich gibt es auch für den Agility-Sport für Hunde Vereine. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie unter anderem hier: Deutscher Verband der Gebrauchshundsportvereine
Zusammengefasst kann man sagen, dass diese Sportart einfach grandios ist und dass man mit Teamarbeit zwischen Hund und Halter sehr viel erreichen kann. Natürlich gibt es auch die Hundehalter, die sehr ehrgeizig den Hund zu immer höheren Leistungen anspornen und auch diejenigen, bei denen mehr der Spaßfaktor zählt und nicht so sehr auf das Ergebnis wert legen, wie der Hund abgeschnitten hat. Es gibt immer häufiger Teilnehmer, die schon Agility-süchtig sind und trotz Disqualifizierung trotz allem noch den Parcour zu Ende laufen müssen, um den Hunden nicht das Erfolgserlebnis zu nehmen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Agility-Sport-Training ihrer Hunde und beim Turnier!